3D-Drucktechnologie für Möbel und Wohnaccessoires

Individuelle Möbel sind in aller Munde, sie verschönern das Eigenheim und geben ihm eine ganz persönliche Note. Doch einen Designer mit der individuellen Anfertigung von Produkten, Accessoires oder gar Möbeln zu beauftragen, sprengt in der Regel jedes Budget von Privatpersonen. Auch die Auftragsarbeit des Schreiners ist kaum zu finanzieren.

Doch diesem Problem könnte die 3D-Drucktechnologie demnächst ein Ende setzen. Zahlreiche Produkte – ob klein oder groß – werden bereits mit dem 3D-Drucker ausgedruckt. Dabei arbeiten die Drucker sehr häufig mit Kunststoff, der als Grundmaterial dient, erhitzt wird und über eine Düse auf die Druckplatte gebracht wird. Hierbei wird das Objekt, das ausgedruckt wird, Schicht für Schicht aufgebaut.

Wo werden 3D-Drucker eingesetzt?

Derzeit werden 3D-Drucker vor allem für kleinere Objekte genutzt. Handyhüllen, Ersatzteile, Prototypen neuer Kameragehäuse und Co. werden derzeit problemlos mit dem 3D-Drucker angefertigt. Allerdings steckt die Technik auch noch in den Kinderschuhen, mit Hochdruck wird sie stetig weiter entwickelt und ausgebaut, sodass auch größere Stücke quasi aus einem Guss gefertigt werden können sollen.

Erste 3D-Drucker, die solche großen Stücke ausdrucken können, sind bereits entwickelt, wenn auch noch nicht allzu weit verbreitet. Bisher werden die Drucker daher am ehesten für individuelle Spielzeuge, teilweise für persönlich angepasste medizinische Instrumente und Co. genutzt. Die Zukunft jedoch lässt erahnen, was mit dem 3D-Druck noch alles möglich wird.

Individuelle Möbel aus dem 3D-Drucker

3D printing Möbeldesign

So haben sich bereits erste Innovatoren mit der Idee befasst, Möbelstücke aus dem 3D-Drucker zu entwerfen. Stühle, Betten, Sideboards, Kommoden und vieles mehr wären dann möglich. Ein erstes kleines Unternehmen mit einem speziell angepassten 3D-Drucker gibt es beispielsweise in Frankreich. Dort verfolgt man klare Ziele. Zunächst einmal sollen Kunden selbst ihre eigenen, individualisierten Möbelstücke entwerfen. Diese können sie anschließend direkt bei dem Unternehmen bestellen und sich ausdrucken lassen. Ziel ist es, mehrere 3D-Drucker am Rande der Großstädte in Betrieb zu nehmen, wodurch sich die Lieferwege verkürzen und der CO2-Fußbadruck der Möbel aus dem 3D-Drucker verringern lässt. Außerdem arbeitet man umweltschonend – mit modernen und recycelbaren Materialien. Gefällt einem der Stuhl aus dem 3D-Drucker vielleicht nach einigen Jahren nicht mehr, kann er eingeschmolzen und aus dem gleichen Material ein neues Produkt gedruckt werden. Für kleinere Produkte und Accessoires gibt es diese 3D-Druck-Services schon heute. In einigen deutschen Städten haben sich auch die so genannten Fab Labs („Fabrik für freie Objekte“ – siehe: FAB FOUNDATION) etabliert, in denen man selbst am 3D-Drucker arbeiten kann. Bei anderen Dienstleistern erstellt man sein Modell am Computer und lässt es dann drucken.

Künftig mehr Individualität beim Möbelkauf?

Experten, die sich näher mit dem 3D-Druck beschäftigt haben, sehen ein großes Potenzial vor allem im Bereich der Möbel. So könnten in großen Möbelhäusern künftig nur noch Prototypen in der Ausstellung zu sehen sein. Diese werden dann auf Bestellung mit dem 3D-Drucker gefertigt. Dabei kann der Kunde jederzeit Einfluss auf die farbliche Gestaltung, die Formen und Größen nehmen. Man ist sich dem hohen Innovationspotenzial sicher: So entstehen bald individualisierte Möbel zum günstigen Preis.

Auch kleinere Möbelgeschäfte und Designer würden vom 3D-Druck profitieren, da die Kosten deutlich geringer sind. Außerdem müssen keine großen Bestellmengen erreicht werden, um günstige Preise zu erzielen – so ist jedenfalls der Plan.

Obwohl die 3D-Drucktechnologie noch nicht komplett den Markt durchdrungen hat, zeigt eine aktuelle Umfrage, dass bereits heute 54 Prozent der Deutschen sich vorstellen könnten, einen 3D-Drucker für die Eigenfertigung von Dekorationselementen zu verwenden. 53 Prozent könnten sich den 3D-Drucker zum Druck von Hobbyartikeln, wie dem Kinderspielzeug oder Teilen für die Modelleisenbahn, vorstellen. Die Nachfrage ist also durchaus vorhanden und sollte genutzt werden.

Bildquelle: 5736192020 © Creative Tools – Flickr.com (Bestimmte Rechte vorbehalten)

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