Auf feuchten Wiesen treffen wir sie an: unzählige, blühende Herbstzeitlose. Sie begleiten uns bis in den tiefen Herbst. Auch im Steingarten macht sich der letzte Schmuck des Jahres wirklich gut.
Ein italienisches Sprichwort sagt: „Wer keine Zeit hat, ist ärmer als der ärmste Bettler“. Die Herbstzeitlose hat viel Zeit. Den ganzen langen Herbst lang hat sie Zeit.
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnal) fühlen sich im Steingarten zwischen Polsterstauden und Gräsern richtig wohl. Allerdings braucht sie genügend Abstand zu der Nachbarsbepflanzung. Sonst erstickt diese.
Die Knollen der Herbstzeitlosen sind sehr klobig. Deshalb müssen diese zwischen 10 – 20 Zentimetern tief in die Erde beim Einpflanzen. Der Boden sollte durchlässig und kalkhaltig sein. Der ausgewählte Platz schön sonnig.
Wenn der Winter besonders hart ist, sollte für Schutz gesorgt werden. Zum Beispiel ein Rindenmulch- oder Reisigabdeckung.
Wunderschöne zartrosafarbene bis hellviolettfarbene Blüten trägt die Herbstzeitlose. Die schönste ist die Colchicum roseum plenum. Diese trägt besonders viele Blüten. Einen fantastischen Farbklecks bieten die lilafarbenen, Seerosen ähnelnden Blüten. Die Herbstzeitlose wird im Volksmund gern auch als Giftblume betitelt. Und das nicht zu unrecht. Diese Pflanze ist zwar das einzige Mittel, dass bei akuten Gichtanfällen hilft. Aber niemals selbst verarbeitet werden darf. Das Zellgift Colchicin führt unter anderem zu heftigen Blutungen, Koliken, Angst- und Schwindelzuständen. Bei schweren Vergiftungen sogar zum Tod. Die Herbstzeitlose sollte im Garten unbedingt unzugänglich für Kinder und Tiere gepflanzt werden.
Die wundervollen Blüten der Herbstzeitlosen begleiten uns bis in den tiefen Herbst. Da sie unglaublich pflegeleicht sind, haben wir viel Zeit für andere Sachen. Und so sind wir nicht ärmer als der ärmste Bettler.