Die Mietrechtsschutzversicherung

Es gibt wohl kaum einen Bereich des Privatrechts, in dem es häufiger zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommt, als im Mietrecht. Gründe für Uneinigkeiten zwischen Mietern und Vermietern können vielfältig sein. Oft sind die Nebenkosten-Abrechnungen der Grund für die Uneinigkeit, häufig aber auch Mieterhöhungen. Ist die Heizungsanlage veraltet und funktioniert häufig nicht, leistet der Vermieter nicht alle notwendigen Maßnahmen zur Modernisierung und Instandhaltung des Gebäudes oder sorgt er nicht für eine ausreichende Wärme-Isolierung oder gibt es Schimmel im Haus, den der Vermieter auf falsches Lüftungsverhalten der Mieter zurückführt, so bleibt dem Mieter oft nur der Weg zum Rechtsanwalt. Die ersten Maßnahmen sind meist Kürzungen der Mieten oder der Nebenkosten und führen zu weiteren Streitigkeiten. Letztendlich muss ein Gericht entscheiden, ob der Vermieter sein Gebäude modernisieren, die Nebenkosten korrigieren oder die Miete senken muss. Die Abwehr einer Kündigung der Mietsache durch den Vermieter kann ein weiterer Grund für die Inanspruchnahme eines juristischen Beistandes sein.

Als Mieter hat man oft Hemmungen davor, einen Rechtsanwalt zu konsultieren oder es gar auf eine Gerichtsverhandlung ankommen zu lassen, weil die damit verbundenen Kosten unter Umständen mehrere tausend Euro betragen können. Nicht jeder kann einen solchen Betrag aus seinem Einkommen oder seinen Ersparnissen bestreiten. Um immer die eigenen Rechte gegenüber dem Vermieter geltend machen zu können, ohne sich dabei Gedanken über Folgekosten machen zu müssen, ist für Mieter und Pächter von Wohnungen, Garagen und anderen Räumlichkeiten oder Grundstücken der Abschluss einer Mietrechtsschutzversicherung empfehlenswert. Nichts ist ärgerlicher, als sich in seinem eigenen Wohnumfeld unwohl zu fühlen und letztendlich einen Umzug in Kauf zu nehmen, nur weil keine Möglichkeit besteht, die eigenen Rechte gegen einen Vermieter durchzusetzen. Besonders problematisch können ausbleibende Leistungen des Vermieters sein, wenn Räume für einen Geschäftsbetrieb angemietet wurden. Ein Restaurant zum Beispiel, in dem die Temperaturen im Winter dauerhaft zu niedrig sind, wird innerhalb kürzester Zeit keine Gäste mehr haben. Der schlechte Zustand von Mieträumen kann in einem solchen Fall existenzbedrohend werden.

Eine Mietrechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten des eigenen und des gegnerischen Rechtsanwalts sowie die Gerichtskosten, wenn der Mieter in einer Rechtsstreitigkeit unterliegt oder es zu einem Vergleich kommt. Auch Zeugengelder und sogar die Kosten für ein vielleicht erforderliches Sachverständigengutachten trägt die Mietrechtsschutzversicherung.

Nicht nur Mieter können eine Mietrechtsschutzversicherung abschließen, sondern genauso auch Vermieter, denn auch für die Kosten, die Vermietern durch einen Rechtsstreit im Zusammenhang mit der Mietsache entstehen, werden von der Mietrechtsschutzversicherung übernommen. Für Vermieter erstattet der Versicherer auch die Gebühren für den Einsatz eines Gerichtsvollziehers oder die Durchführung einer Zwangsräumung.

Weitere Infos dazu finden Sie auch unter Rechtsschutz.net.

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