Fayencerie de Gien

Eine der traditionsreichsten Porzellanmanufakturen in Frankreich ist die Fayencerie in der französischen Stadt Gien an der Loire. Der Engländer Thomas Hall war es, der im Jahr 1821 die Fayencerie gründete, um auch in Frankreich die feine Fayence-Technik einzuführen. Ursprünglich befasste man sich ausschließlich mit der Herstellung von einfachem Gebrauchsgeschirr, bevor man begann, hochwertige und elegante Tafelservice, teilweise mit den Wappen der adeligen Familien, herzustellen. Die Weltausstellungen in den Jahren 1855 und 1900 wurden genutzt, um außergewöhnlich künstlerische Stücke zu präsentieren, so dass das Unternehmen relativ schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte.

Im Lauf der Geschichte entwickelte sich die Fayencerie de Gien zu einem führenden Unternehmen für qualitativ hochwertige Fayence-Produkte nicht nur in Frankreich, sondern auch auf dem internationalen Markt. Mit einem großen Angebot an feinen Kreationen mit üppigen Dekoren und ausgefallenen Formen setzt das Unternehmen sich auch heute noch deutlich von anderen Fayence-Manufakturen ab. Die Kombination moderner Fertigungstechniken mit traditionellem, handwerklichem Können und einem großen Ideenreichtum haben dafür gesorgt, dass die Fayencerie de Gien heute die angesehenste Fayencerie Frankreichs ist.

Die Fayence-Technik stammt ursprünglich aus Italien und ist nach der Stadt Faenza benannt, in der diese Technik entwickelt wurde. Dazu wird eine poröse Keramik mit einer deckenden Zinnglasur und mit speziellen Unterglasurfarben versehen und mehrmals gebrannt.

Neben den firmeneigenen Boutiquen in Brüssel und Paris, in denen die Fayencerie de Gien ihre Stücke anbietet, werden die Produkte des Unternehmens in über dreißig Länder der Erde exportiert.

Eine Besonderheit des Porzellans aus der Fayence de Gien ist seine Kennzeichnung mit speziellen Marken. Diese auf das Porzellan aufgedruckten Marken kennzeichnen die Fertigungsperiode des jeweiligen Stückes. Zunächst wurde für jedes Jahr ein Buchstabe des Alphabets in der Marke verwendet, wobei immer wieder andere Schriften eingesetzt wurden. Inzwischen erfolgt die Markierung mit mehreren Buchstaben, die das Jahr und den Monat der Fertigung angeben.

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