Heute will ich euch mal meinen Lieblingsdesigner vorstellen: Marcel Breuer
Breuer studierte seit 1920 am Bauhaus und übernahm dort 1925 die Holzwerkstatt. 1928 ging Breuer nach Berlin, 1935 nach London und 1937 auf Einladung von Walter Gropius nach Harvard. Dort arbeiteten beide zusammen. Breuer war außerdem sein Partner in Cambridge, Massachusetts (1937-41). 1941 machte Marcel Breuer sein eigenes Büro auf, er baute hauptsächlich Einfamilienhäusern. 1952 bekam er zusammen mit Nervi und Zehrfuss den Auftrag zur Erbauung des UNESCO Gebäudes in Paris. Von 1953 bis 57 baute er zusammen mit A. Elsaz das Bijkendorf-Kaufhaus in Rotterdam. Ich schätze Marcel Breuer aber nicht, weil er so ein herausragender Architekt war, sondern weil er die schönsten Stühle der Welt entworfen hat. Mehr gibt es hier:
Hallo Jens,
was soll an dem Stuhl denn so toll sein? Lange sitzen kann man darauf bestimmt nicht, ohne Rückenschmerzen zu bekommen... Hoffnungslos überbewertet, meiner Meinung nach. Marcel Breuer, den Namen höre ich zum ersten mal.
Melli
Hallo,
Marcel Breuer und alle anderen Meister des Bauhaus Dessau waren ihrer
Zeit weit voraus.
Der Sessel "Wassily" (dem Bauhaus-Meister Wassily Kandinsky gewidmet) war der Prototypus eines "Großserienstuhls"...
Ähnlich wie der Thonet Kaffeehausstuhl 214...
Damals war der Gedanke der Bauhäusler ja noch:
"kostengünstig und in großer Masse herstellbare und
in demontierter Form in großen Stückzahlen zu transportierende Möbel für die "gesamte" Bevölkerung zu entwickeln und herzustellen...."
In der heutigen Zeit sind diese Gedanken völlig dem "Statussymbol-Empfinden" solcher Möbel gewichen.
Man zahlt heute für solche Sessel ein kleines Vermögen, SCHADE!!!
Der Sessel an sich ist "knochenhart" bezogen (sehr dickes Leder) und vom Materialaufwand nicht wirklich
dem heute üblichen knallhartem Verkaufspreis gerecht.
Ich hatte mal einen mit schwarzem Leder bezogenen Sessel, habe den aber schnell wieder, aus genannten "harten" Gründen verkauft ;0)
Es gibt aber auch von TECTA einen ähnlichen Stuhl.
Ebenfalls von Marcel Breuer.
Der Sessel nennt sich D4 und ist "FALTBAR", also nicht so ein "Raumvolumenvernichter" wie der "Wassily" Sessel...
Ein Bild des Sessels habe ich am Ende dieses Beitrages eingefügt...
Aber wie schon erwähnt, der Grundgedanke von Breuer, Gropius und den
anderen Meistern war mal ein anderer.
Ansonsten hat Breuer wirklich "Geschichte" im Möbeldesign geschrieben.
Vielen Dank dafür!!!
Gruß
Hallo,
ich verstehe auch nicht ganz weshalb beim Thema Breuer immer der "Wassily" als erstes gezeigt wird. "Raumvolumenvernichter" trifft hier schon den Punkt.
Viel spannender im Zusammenhang mit Möbeln ist Breuers grundsätzliche Erschliessung des gebogenen Stahlrohrs für den Möbelbau. Herausragend in der Designgeschichte ist sein erster hinterbeinloser Kragstuhl der als S32 immer noch von THONET verkauft wird und als Armlehnvariante bei TECTA D40 heisst. Sehr schön ist eine kleine Geschichte zu diesem Thema auf der Internetseite von TECTA zu finden ( Link: http://cgi.tecta.de/cgi-bin/gestalter.php?gestalter=Marcel%20Breuer ), wo erzählt wird wie klein und gleichzeitig genial die Schritte von Breuers Fahrradlenker, über seinen Stahlrohrhocker zum ersten Freischwinger führten.
Ganz nebenbei hat Breuer mit seinem Freischwinger auch deutsche Rechtsgeschichte geschrieben, in einem unendlichen Uhrheberrechtsverfahren gegen Mart Stam um den Kragstuhl mit Recht bizarren Ergebnissen. ( siehe bei Wikipedia unter Kragstuhl und Marcel Breuer ) Dieses Verfahren, neben anderen u.a. gegen das Bauhaus Dessau, verleidete ihm und seinen Nachkommen alle Uhrheberrechtsfragen derart, dass sie sich nicht mehr dazu äussern wollten. Ein Fakt der dazu führt, dass heute noch um seine Möbel gestritten wird. Zum Beispiel im Hockerprozess der Firma TECTA gegen die Rechtsnachfolger des Bauhauses Dessau.
Bei TECTA werden übrigens noch einige Breuermöbel produziert, u.a. das "Kragsofa" F40 das ich persönlich superschön finde.[/img]