Hallo liebe User - eure Meinung ist gefragt! 🙂
Mich würde interessieren was ihr zu der These sagt, dass barrierefreies Bauen ein Marketing-Gag ist, was viele Architekten und Investoren nutzen, um gerade die älteren Menschen anzulocken.
Welcher Meinung seid ihr?
Würde mich über eure Stellungnahmen freuen.
P.S.
Dies dient für eine Arbeit an der ich gerade schreibe.
Ich habe meinen Zivildienst in einem Behindertenheim gemacht, dannach bin ich nie mehr auf den Gedanken gekommen Barrierefreiheit wäre ein Gag. vielleicht leiht dir ja mal jemand einen Rollstuhl für einen Tag.
Deswegen frage ich ja auch um eure Meinung wie ihr das seht.
das war jetzt nicht meine Absicht barrierefreies Bauen schlecht darzustellen.
Ich hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit gehabt bei einer Baumesse dabei zu sein. Dort wurden einzelne Wohnprojekte dargestellt und komischerweise stand sogut wie bei jedem Investor als Überschrift dick und fett "barrierefrei und altengerecht". Die Besucher dieser Baumesse waren auch überwiegend ältere (60Plus). Kaum kamen sie in die Halle, war die erste Frage: Welcher Investor bietet hier barrierefreies und altengerechtes Wohnen für uns an?
Ich hatte danach die Gelegenheit mich mit einem der Investoren zu unterhalten und dieser sagte mir, dass es ihm so vorkam als wären an dem Tag die Investoren nur nach diesen Signalwörtern ausgesucht worden. Alles andere geriet somit in den Hintergrund.
Ich bezweifle stark, dass alle Besucher wussten was eigentlich alles zu barrierefreiem Wohnen zählt. Ältere sind ja generell leichter zu manipulieren um es mal hart auszudrücken.
Ich denke barrierefreiheies Wohnen sollte sogut wie jedes Wohnhaus anbieten. Aufzug, Türbreite von mind. 90 cm, treppenloser Eingang in das Haus, etc. Das sind doch Dinge, die mittlerweile Gang und Gebe sind. Sprich, muss man es dann noch extra groß hinschreiben und rausposaunen?
--> Das ist das für mich eine Marketingstrategie, die anscheinend wirkt.
Aber ich möchte eben auch die Meinung von anderen hören, vielleicht sehe ich das ganze aus einer völlig falschen Sicht.
Hat denn sonst keiner mehr was zu sagen? 🙁
Ich glaube da gibst Du Dich Deinen Vorurteilen gegenüber älteren Menschen hin. Menschen die sich im Alter noch mal eine Immobilie zulegen haben meist Geld, weil sie von den Banken eh keine Finanzierung mehr bekommen und oft ändert sich die Familiensituation-->Kinder aus dem Haus--->zu grosses Haus ausserhalb der Stadt--->jede Menge Arbeit in Haus und Garten--->Auto nötig. Wenn so jemand nun in die Stadt ziehen möchte, weil da mehr los ist, ist die Infrastruktur besser ist, sucht er sich natürlich eine Immobilie die er auch noch nutzen kann wnn die ersten Gebrechen auftreten (also nicht undbedingt die Dachgeschosswohnung ohne Aufzug). Ausserdem ist das Label barrierefrei relativ einfach zu erreichen, das schaut schon ganz anders aus wenn es behindertengerecht sein muss. Die meisten Sachen sind durch gute Planung und nicht unbedingt durch Mehrkosten erreichbar.
http://www.salzburg.gv.at/barrjuli08.pdf
Ja, da hast du recht. VOn dieser Gruppe spreche ich auch. Und deinen Argumentationen stimme ich auch zu.
Die Sache ist die, dass ich über diese These diskutieren muss, allerdings fehlen mir die nötigen Argumente, weil ich in dem Gebiet einfach keine Erfahrung habe.
Was ich bis jetzt sagen würden wäre eben, dass Barrierefreies Bauen in gewisser Hinsicht zukunftsorientiertes Bauen ist und im Grunde alle Altersklassen anspricht, weil wir früher oder später auch in eine Situation kommen bzw. in das Alter, wo das Erreichen der Wohnung und auch das Erreichen von Nahversorgern und anderen täglichen Bedürfnissen schwerer wird und man so baulich versuchen muss das Leben gerade für Hilfebedürftige und Ältere zu erleichtern. Die Din-Normen geben uns die Grundlagen dafür und es wäre meiner Meinung auch sinnvoll diese rechtlich zu verankern und es als Pflicht bei einem Neubau einzuführen. So, dass zumindestens die untern Wohnungen den Vorschriften der Din-Normen entsprechen. Leider ist es aber auch so, dass dieser Begriff und alles was dazu gehört gut und gerne als Strategie für die Vermarktung von Wohnprojekten genutzt. Häufig wissen die Leute gar nicht was sich hinter den Begriffen "barrierefrei" und altengerecht" verbirgt. Sie fühlen sich einfach nur angesprochen und das ist das Ziel vieler Investoren. Wenn man sich die Din-Normen anschaut, so ist es gar nicht mal so einfach wirklich alles einzuhalten was drine steht. Altengerecht ist jedoch sogut wie jeder Neubau eines Wohnhauses, wenn man sich mal die Türbreiten anschaut, die Höhe der Lichtschalter, die Eingänge, die vorhandenen Aufzüge. Sprich, das hat eigentlich jedes neue Wohnprojekt. Stellt man allerdings zwi Investoren gegenüber und einer erwähnt diese Signalwörter von denen ich als spreche und der andere nicht, so werden eine überwiegende Anzahl von Interessenten eher zu dem Investor gehen, der irgendwas von "barrierefrei" und "altengerecht, seniorengerecht, etc." verspricht bzw. erwähnt.
Das wäre so meine Logik der ganzen Geschichte. Und ich brauche hierzu eindeutig mehr Argumente und Kontrapunkte! 🙂 Auch wenn es schwer ist...
Es ist ja auch ein Mehrwert, warum soll man den bei der Bewerbung seinen Immobilienprojektes nicht erwähnen dürfen?
Wollt' mich ja eigentlich nicht einmischen aber es drückt mich gerade also muss ich's los werden ; ).
Ich gehöre - rein marketingtechnisch betrachtet - zur Silvergeneration.
Von mir wird's im Jahr 2030 viele geben, ältere als ich es bin wenigere und jüngere ebenso.
Wo wir jetzt als Silvergeneration nicht gar so leicht von Marketinggurus zu locken sind, frage ich mich,
wie diese wohl machen werden damit sie der 2030er, der größten Zielgruppe seiner Zeit, Argumente unterjubeln können.
Tja, von mir gibt's viele und ich will auf keinen Fall vor der Treppe stehen ohne Rampe, die mal jemand bauen hat lassen,
der heute womöglich mindestens 20-40 Jahre älter ist als ich und der sich in 28 bis 40 Jahren überhaupt nicht mehr meinen
Problemen widmen kann geschweige denn die Voraussetzung hätte, diese zu lösen.
Das Unglückliche daran ist, dass diese Unbedachtheit gerade von der Generation gefördert wird, die in ca. 30 Jahren die Probleme derer haben wird, denen sie heute unbedacht entgegen treten. Nachhaltige Gedanken (nicht nur im Bauwesen) äußern sich anders. Sohin empfehle ich, wenn es um Barrierefreiheit in den eigenen Räumen geht, sich an Leute mit vorweisbaren Kompetenzen zu wenden und die muss man nicht immer zwingend auf Messen finden. Schon überlegt, wann wer auf Messen vertreten ist?
Also dann, viel Spaß bei der Erhebung und bei den weiteren Diskusionen. 😉
Selbstverständlich gibt es dieses barrierefreie wohnen.
Wie sollen denn sonst alte Menschen irgendwie klarkommen wenn die alleine wohnen ? Es kommt einfach darauf an, welches Unternehmen man engagiert..
Ich für meinen Teil habe ein mehrfamilienhaus verkaufen wollen. Da wir in eine Wohnung ziehen wollen, Eigentum, war das große Haus für mich und meinen Mann zu groß.
Wie haben auch relativ schnell dann eine Quelle gefunden über welche wir das Haus verkauft haben.
Für uns hat es sich gelohnt, einen Aufzug haben wir auch drin gehabt.