Obstbaumschnitt gibt den Früchten Sonne und Geschmack

Als Erziehung bezeichnen Gartenprofis gerne auch den Schnitt von Obstbäumen. Das passt dazu, dass man junge Bäume am besten in der Baumschule kauft. Dort haben sie unter Umständen schon eine gute Erziehung genossen. Erziehung deshalb, weil die Bäume durch den Schnitt dazu gezwungen werden, in die richtige Form oder Richtung zu wachsen.

obstbaumWarum müssen Obstbäume regelmäßig beschnitten werden?

Obstbäume müssen gar nicht zwangsläufig beschnitten werden. Ein natürlich wachsender Apfel- oder Kirschbaum mit einer hohen Krone und weit auslandenden Ästen kann auch seinen Reiz haben. Insbesondere in der Blütezeit wirkt sich das üppige Wachstum von Obstbäumen aus, denn sie bieten ein imposantes Blütenbild. Wenn Sie jedoch mehr von Ihrem Obstbaum erwarten, als opulente Größe mit ausufernden Verzweigungen, an denen insbesondere die Kinder Freude haben, dann kommen Sie um den regelmäßigen Baumschnitt nicht herum. Gründe für den Schnitt von Obstgehölzen sind

• Pflege
Ein Obstbaum kann ein hohes Alter erreichen und über viele Jahre Früchte tragen. Je nach Sorte kann der Baum zwischen 50 und 100 Jahre alt werden. Seine optimale Ertragsphase entwickelt er unter Umständen erst nach 30 Jahren. Damit der Baum dieses Alter erreicht, muss er regelmäßig von verholzten Zweigen und überflüssigen Trieben befreit werden. Wenn Sie also möchten, dass auch die nächste Generation noch Freude an Ihrem Obstbaum hat, empfiehlt sich der regelmäßige Schnitt.
• Ernte-Ertrag
Auch auf den Fruchtertrag nimmt der regelmäßige Schnitt Einfluss und sogar auf den Geschmack der Früchte. Ein Obstbaum mit einer dichten Krone lässt nicht genug Sonnenlicht zu den unteren Zweigen durchdringen und damit auch nicht zu den Früchten, die sich dort entwickeln. Die Sonne ist aber lebensnotwendig für die Entwicklung der Früchte und ihres Aromas. Eine ausgedünnte Krone lässt ausreichend Sonne bis zu den unteren Ästen scheinen und nimmt damit Einfluss auf Menge und Geschmack der Früchte.
• Pragmatische Gründe
Letztendlich kann der Baumschnitt auch ganz pragmatische Gründe haben. Je größer und verzweigter der Wuchs des Obstbaumes ist, umso schwieriger wird es, an die begehrten Früchte heran zu kommen. Ein gut beschnittener Baum erleichtert also die Ernte.
• Dekorative Gründe
Schließlich kann der Beschnitt des Obstbaums auch allein seiner dekorativen Gestaltung dienen. Mehrere nebeneinander gepflanzte, flachwüchsige Obstbäume, deren Äste nur seitlich wachsen, bilden eine wunderschöne Spalierwand und eignen sich hervorragend zur Abgrenzung von Gartenbereichen und als Sichtschutz. Ein Obstspalier kann auch an einer Hauswand emporranken und der Fassade ein einzigartiges Erscheinungsbild verleihen. Insbesondere im ländlichen Bereich sind solche dekorativen Wuchserziehungen noch verbreitet. Der Baumschnitt kann aber auch einem runden Wuchs dienen, so dass der Baum eine ansehnliche Kugel bildet.

Der Obstbaumbeschnitt beginnt schon früh im Jahr

Die Obstbäume zählen zu den ersten Pflanzen im Garten, die im zeitigen Frühjahr Pflege benötigen, denn bereits im März beginnt die Obstbaumblüte und bis zu diesem Zeitpunkt muss die Arbeit erledigt sein. Daher nutzen Sie am besten die ersten Sonnentage im Februar für den Beschnitt.

Wie erfolgt der Obstbaumschnitt?

Der Schnitt des Obstbaumes hängt auch von seinem Alter ab. In den Anfangsjahren ist der Schnitt noch in jedem Jahr notwendig. Später reicht es, den Baum alle zwei oder drei Jahre zu beschneiden. Bei jungen Bäumen erfolgt die Ausbildung der Krone aus dem mittleren Trieb und drei Seitenästen. Das sieht zwar am Anfang noch etwas dürftig aus, erzeugt aber einen gleichmäßigen Wuchs. Soll ein Spalier gebildet werden, dann dürfen von Beginn an nur seitliche Triebe erhalten bleiben. Bei älteren Bäumen begrenzt der Schnitt die Höhe des Baumes und dient dazu, abgestorbenes Holz und dichte Triebe zu entfernen.

Nach oben scrollen