Schnitzerei

Antikmöbel mit üppiger Schnitzerei

Schnitzereien gibt es an neuen Möbelstücken nur noch sehr selten zu sehen. Der Grund dafür liegt darin, dass diese aufwändige Handarbeit heutzutage so teuer wäre, dass das Möbelstück fast nicht mehr bezahlbar ist, zumindest nicht für die Masse der möglichen Kunden. Eine Möbel-Schnitzerei ist daher nur noch in sehr teuren Möbeln zu finden, die von hoch qualifizierten Handwerkern in Handarbeit hergestellt werden.

schnitzereiAnders verhält es sich mit Antiquitäten. In den früheren Jahrhunderten war beinahe jedes Möbelstück mit Drechselarbeiten und Schnitzereien versehen. Der Geschmack in der Zeit des Rokoko, des Biedermeier und auch des Klassizismus verlangte nach einer üppigen Gestaltung von Einrichtungsgegenständen und architektonischen Bestandteilen an Gebäuden. Da zu dieser Zeit handwerkliche Tätigkeiten noch fast ausschließlich in Handarbeit ausgeführt wurden, konnten auch die Verzierungen in dieser Weise vorgenommen werden.

Spiegel, kleine Konsolen, aber auch große Schränke, Stühle und Anrichten waren mit zierlichen, filigranen oder mit großen und aufwändigen Schnitzereien versehen. Die eher zierliche Schnitzerei fand an Bilderrahmen und Umrahmungen von Spiegeln Anwendung. Große geschnitzte Reliefs hingegen fand man vorwiegend in Schranktüren und den Seitenteilen der Schränke, an Rückenlehnen von Stühlen oder in den Seitenteilen von Bänken.

Die Schnitzerei war aber auch ein beliebtes Handwerk zur Herstellung von Dekorationsfiguren. Wappen, die oberhalb des Hauseinganges angebracht waren, wurden ebenfalls in mühseliger Kleinarbeit von Hand geschnitzt.

In der modernen Zeit kann eine Schnitzerei maschinell erfolgen. Modernste, computergesteuerte Maschinen erzeugen das Relief millimetergenau, aber es handelt sich eben nicht um eine Handarbeit. Kleine Handwerksbetriebe, die Handschnitzereien noch heute anbieten, stellen vorwiegend hochwertige Figuren aus Holz her, deren Preis dem Arbeitsaufwand bei der Herstellung angemessen ist.

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