Thonet S 32

Sie sind tatsächlich legendär, die Freischwinger von Marcel Breuer, einem der Architekten aus der berühmten Bauhaus-Schule. Schon 1929 entwickelte Marcel Breuer neben einigen anderen Möbelstücken den berühmten Freischwinger, der unter der Typbezeichnung S 32 von Thonet, dem traditionellen Hersteller von Stahlrohr-Möbeln produziert wurde und bis heute hergestellt wird. Denn, wie die meisten der Entwürfe der Bauhaus-Gruppe um Walter Gropius, ist auch der S 32 ein Stuhl von einem derart zeitlosen Design, dass es bis heute Bestand hat.

Marcel Breuer sagt man nach, dass er als einer der Gestalter von Architektur und Möbeldesign des 20. Jahrhunderts Meilensteine gesetzt hat. Der Freischwinger ist einer dieser Meilensteine. Marcel Breuer hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Kragstuhl ohne Hinterbeine zu entwickeln. Auf der Grundlage erster Entwürfe des niederländischen Architekten Mart Stam aus dem Jahr 1926 gelang es Marcel Breuer schließlich, diesen Stuhl aus kalt gebogenem Stahlrohr so herzustellen, dass es möglich wurde, auf einer elastischen Luftsäule, so Marcel Breuer, zu sitzen. Während die Sitzfläche und die Rückenlehne des ersten Modells noch aus einem dunklen Buchenholzrahmen bestand, der mit einem Rohrgeflecht ausgefüllt war, gibt es den Freischwinger inzwischen in vielen Varianten.

Die ursprüngliche Bezeichnung des ersten Freischwingers lautete B 32. Seinen heutigen Namen S 32 erhielt der Stuhl, wie weitere Entwicklungen Marcel Breuers erst in späteren Jahren. Ursprünglich plante Marcel Breuer, seine Entwürfe in seiner eigenen Firma Standard Möbel zu realisieren. Der heutige Hersteller der Stahlrohr-Entwicklungen von Marcel Breuer, die Firma Thonet, war schon in den 1920er Jahren so begeistert von den Ideen Marcel Breuers, dass man ihm die Übernahme seines Unternehmens anbot. Da es für Marcel Breuer vorteilhaft war, die internationale Bekanntheit und das verzweigte Vertriebsnetz der Firma Thonet zu nutzen, verkaufte er bereits 1929 seine Firma und sämtliche Rechte an seinen Entwürfen.

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