Vitra Amoebe, Verner Panton

Zu Beginn der 1970er Jahre plante Verner Panton, der dänische Architekt und Designer, seine berühmte Visiona-Installation, die auf der Möbelmesse in Köln präsentiert werden sollte. Verner Planton war schon seit den 1950er Jahren bekannt für seine Pop-Art-Möbel, die von Vitra hergestellt und vertrieben wurden. Es war zu erwarten, dass auch zu dieser Ausstellung außergewöhnlich moderne Entwürfe vorgestellt würden. Zur Vervollständigung der geplanten Wohnlandschaft fehlten noch Lounge-Möbel, die nach seiner Vorstellung bodennah und ganz anders, als die bis dahin bekannten Lounge-Möbel sein sollten.

Da der Stil Verner Pantons in den späten 60er und frühen 70er Jahren mit dem psychedelischen Zeitgeist dieser Periode einherging, in die seine Möbel mit ihren natürlichen, von Rundungen gekennzeichneten Formen ideal hineinpassten, war die Vitra Amoebe, Verner Panton, eine logische Konsequenz seines Konzepts und das ideale Element für eine Wohnlandschaft dieser Zeit. Das Ergebnis seines kreativen Schaffens, die Amoebe, trägt ihre Bezeichnung mit gutem Grund, denn mit seinen geschwungenen Wellen vermittelt dieses Möbelstück den Eindruck einer besonderen Lebendigkeit, wie sie auch dem natürlichen Vorbild zueigen ist.

Die Amoebe wurde von Verner Panton in zwei Ausführungen entworfen, als Lounge-Sessel, dessen Rückenlehne flach nach oben hin ausläuft und in der Variante als Highback, dessen hohe Rückenlehne sich in einer weiteren Woge einem Baldachin gleich bis über den Kopfbereich der sitzenden Person zieht. In beiden Versionen ist das Möbelstück so gestaltet, dass die Sitzfläche außergewöhnlich bodennah angelegt ist. Mit einem Lounge-Möbel, wie es bis dahin bekannt war, konnte man die Amoebe weniger vergleichen, als mit einer modernen Skulptur, die ganz nebenbei auch noch die Funktion eines Sitzmöbels erfüllte.

Die Vitra Amoebe, Verner Panton, als Highback vermittelt ganz besonders das Gefühl, man könne sich in den Schutz dieses Sessels zurückziehen und sich darin sicher und geborgen fühlen. In ihren bunten, fröhlichen Farben wirkt die Amoebe zudem frisch und frech, wie die Zeit, in der sie geschaffen wurde.

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