Ausgefallene Einrichtungsstile – Ideen im Überblick

Die Wohnung einzurichten, ist immer ein Vergnügen. Gut, zuerst ist das Aufbauen der Möbel und das Dekorieren natürlich anstrengend, doch wenn alles fertig ist, man entspannt auf der Couch sitzt und den Anblick genießt, ist alles perfekt. Vor alle dem stehen jedoch Überlegungen. In welchem Stil soll die Wohnung eingerichtet werden? Welche Möbel harmonieren mit dem jeweiligen Stil – und gibt es eventuell spezielle Stile, die weniger auf Stücke aus zeitlichen Epochen oder bestimmten Handwerkskünsten zurückgreifen, sondern mehr auf die Platzierung setzen? Dieser Artikel schaut sich bestimmte Einrichtungsstile einmal an.

Abbildung 1: Alles im Gleichgewicht dank Feng-Shui – eine interessante Alternative?

Feng-Shui

Dieser Stil setzt besonders auf die Platzierung von Möbeln und der Einrichtung im Gesamten. Feng-Shui kann dazu beitragen, das Wohlfühlklima zu erhöhen, denn in einem harmonisch eingerichteten Raum kann das Chi, also die positiven Energien, fließen. Feng-Shui bedeutet im Überblick:

  • Bedeutung – Feng-Shui stellt eine Verbindung zwischen allem dar: Natur und Mensch bilden eine Einheit. In der Übersetzung bedeuten die Worte »Wind« beziehungsweise »Wasser« und beschreiben das Prinzip wunderbar. Die Lebensenergie, die alles umgibt und die in allem ist, muss in Schwung bleiben, damit die positive Energie alles durchströmt, negative Energien jedoch entweichen können.
  • Einrichten – wer seine Wohnung in dieser Beziehung einrichten möchte, muss also dafür sorgen, dass das Chi fließen kann, wie auch dieser Ratgeber von benz24.de erklärt. Zum Einrichten kann wunderbar auf das Bagua, ein Plan, zurückgegriffen werden. Es gibt Hinweise auf die Aufteilung und die Nutzung einzelner Räume und ist in Lebensbereiche, den Häusern, unterteilt.
  • Farben – auch Farben spielen beim Feng-Shui eine tragende Rolle und müssen den jeweiligen Häusern angepasst werden.
  • Elemente – den einzelnen Lebensbereichen lassen sich natürlich auch Elemente zuordnen. Holz, Feuer, Erde, Wasser und Metall stehen zur Auswahl. Werden die Möbel und Dekorationen auf diese Elemente hin abgestimmt, fließt das Chi stärker.

Gewiss muss nicht unbedingt alles direkt bis ins letzte Detail nach diesem Lebensstil eingerichtet werden. Oft reichen schon kleinere Details, um die positiven Energien zu stärken:

  • Lichtquellen – Lampen und Kerzen, die in dunklen Ecken aufgestellt werden, holen das Chi in diese Nischen.
  • Spiegel – Gläser, Spiegel, allgemein glänzende Oberflächen regen den Fluss an.
  • Schreibtisch – er sollte nie so stehen, dass sich die Tür im Rücken befindet oder dass das Fenster zum direkten Rausschauen lockt. Auch für Sitzecken gelten diese Regeln.

Industrieller Stil

Eine ganz andere Art der Einrichtung lässt sich dem industriellen Stil zuordnen. Hierunter könnten Wohnungen in alten Industriegebäuden verstanden werden, bei denen die meisten Wände entfernt wurden, sodass praktisch ein einziger, großer Raum entsteht. Aber auch in einem ganz gewöhnlichen Haus lässt sich dieser Stil nutzen:

  • Merkmal – je nach Geschmack wirkt dieser Stil sehr rau. Oftmals werden Wände nicht vollständig verputzt, sodass im besten Fall sogar noch Ziegel oder Mauersteine sichtbar sind. Betonwände werden verziert, ohne zuerst mit Spachtel und Malerpinsel loszulegen. Wem das zu viel ist, der kann die Wände in gräulichen Tönen streichen.
  • Möbel – die Möbel sind gradlinig und haben harte Kanten. Holz wird im industriellen Stil nur untergeordnet genutzt, viel häufiger kommen Metalle und Glas zum Einsatz. Oft wirken die Räume – auch aufgrund ihrer Größe – spärlich eingerichtet.
  • Besonderheiten – der Fantasie sind nur wenige Grenzen gesetzt. Bei dieser Stilrichtung kann auf ungewöhnliche Dekorationen zurückgegriffen werden. Ein alter Autositz kann durchaus als Sessel fungieren.

Wer über eine große und weitläufige Wohnung, oder gar einen Loft, verfügt, kann den Raum in einzelne Lebensbereiche unterteilen. Hier darf ruhig mit unterschiedlichen Höhen gearbeitet werden. Um Farbe ins Spiel zu bringen, wird in jedem Raum ein Highlight gesetzt. Nicht selten sind die Küchen beispielsweise mit bunten Fronten versehen, während die Arbeitsplatten und der Herd metallisch wirken. Farbakzente könnten auch Graffiti an den Wänden setzen.

Ethno-Stil

Dieser Wohnstil ist ideal für Weltenbummler und all diejenigen, die auf der heimischen Couch gerne von der weiten Welt träumen. Dieser Stil basiert nicht auf einer einzigen Kultur, nein, er ist so individuell, dass er Kulturen miteinander verbindet. Dank des Mixes ist er farbenfroh und durchaus mal kitschig:

  • Wirkung – eine so eingerichtete Wohnung wirkt automatisch exotisch. Ungewöhnliche Figuren treffen auf knallig gemusterte Sofakissen, während in der Ecke eine Papierlampe steht, die gerade aus einem japanischen Tempel stammen könnte. Die gewünschte Wirkung des Stils ist stets bunt und ungewöhnlich.
  • Möbel – da ohnehin alles bunt gemischt ist, dürfen diverse Möbel genutzt werden. Gibt es noch einen uralten Schrank auf dem Dachboden? Gut, der braucht nur noch neu lackiert werden und findet im Wohnraum Platz. Wer sehr viel Deko nutzt, der sollte sich jedoch bei den Möbeln ein wenig zurückhalten.
  • Dekoration – die beste Dekoration stammt von den eigenen Reisen. Aber auch sonst dürfen Elefanten, Giraffen, Rattanhocker, Papierdekorationen und vieles mehr ins Haus.
  • Wanddekoration – bunt bemalte Teller kommen an die Wand. Auch Tapeten in Wüstenfarben, Fototapeten mit Motiven aus den Steppen oder Wäldern passen in das Bild.

Eigentlich ist dieser Stil ideal für alle, die endlich mal einen Platz für all ihre Urlaubsmitbringsel schaffen möchten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mitbringsel auf den ersten Blick zusammenpassen. Der Ethno-Stil verbindet schließlich Kulturen – warum sollen die Muscheln vom letzten Badeurlaub daher nicht direkt neben Holzfiguren aus dem Skiurlaub liegen?

 

Abbildung 2: der Industrial Style ist beim Wohnen auch heute wieder sehr beliebt.

Fazit – Regeln kennen und damit brechen

Viele Wohnstile lassen etliche Variationen zu. Natürlich ist es den meisten Menschen nicht möglich, ein Haus vollständig nach Feng-Shui einzurichten, sofern sie es nicht gerade komplett neu bauen und danach planen lassen. Dennoch kann jedes Ergebnis einem Stil angepasst werden. Und viele Wohnstile lassen sich wunderbar miteinander kombinieren. Das offensichtliche Weltenchaos des Ethno-Stils kann Feng-Shui beinhalten, wenn die Elemente entsprechend angeordnet werden. Gerade die Farbgebung schreit beinahe nach den Elementen Erde und Feuer. Auch der industrielle Stil eignet sich für nahezu jede Wohnung – mit einigen Tricks, einer Fototapete und Sideboards aus Metall und Glas kommt garantiert ein industrieller Charme ins Zimmer.

Abbildung 1: @ Foto-Rabe (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Abbildung 2: @ MadMax22 (CC0-Lizenz) / pixabay.com

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