Der Ruegenberg Sessel

Der 1903 in Russland geborene Architekt Sergius Ruegenberg war von 1925-34 im Büro von Mies van der Rohe beschäftigt. Für den Bau des deutschen Weltausstellungspavillons in Barcelona wurde ihm die Bauleitung übertragen. Bisher kaum bekannt ist, dass auch der Entwurf und die Skizzen für den berühmten Barcelona-Stuhl aus seiner Feder stammen. Ruegenberg sagte dazu: «Ich musste zeichnen, und Mies hat ausgesucht».

Er war auch an dem Projekt der berühmten Villa Tugendhat in Brünn, für die er den Sessel und die Inneneinrichtung erschuf, sowie am Entwurf der Neuen Wache in Berlin beteiligt. Nach dem zweiten Weltkrieg fand er im Architekturbüro von Hans Scharoun seine kreative Heimat. Ruegenberg erklärte später, er bevorzugte ganz klar die Architektur des «sinnlich, dynamischen Scharoun» gegenüber jener des «glasklaren, geistigen Mies». Ruegenberg sah im Entwurfsprozeß immer mehr einer bildhauerische Tätigkeit, indem er seine Entwürfe formte und auf den Menschen zuschnitt.

Ende der 80er Jahre entstanden in direkter Zusammenarbeit mit TECTA Zeichnungen und Entwürfe für einen hinterbeinlosen, freischwingenden “Tugendhaften Sessel” über den Ruegenberg schrieb: “Das Geheimnis des Sessels liegt in der Federung”. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurde im Jahr 2006 der Sessel D 5 realisiert und erstmal auf der Möbelmesse imm cologne 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt.

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