Design – Eine junge Profession

Nordisches Wohndesign: 284 moderne Einrichtungsideen für ein individuelles Zuhause
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Die meisten Handwerke haben eine lange Tradition, viele gibt es bereits seit Jahrhunderten. Ein sehr junger Beruf hingegen ist der des Designers, denn die gezielte Vorgabe einer Gestaltung wurde erst mit der industriellen Massenproduktion notwendig. Vorher fertigten Handwerker ihre Stücke nach den Vorstellungen ihrer Auftraggeber oder nach eigenen Ideen. In diesen Fällen nahmen dann die Handwerker gleichzeitig die Funktion des Designers wahr.  Oft ergab sich die Gestaltung erst während des Herstellungsprozesses.

Wohnzimmer - GelbDesign – Ein Erfordernis der Massenfertigung

Im Gegensatz zur individuellen Herstellung und Gestaltung steht die industrielle Produktion. Um Stücke in großer Anzahl fertigen zu können, sind exakte Vorgaben erforderlich. Diese Vorgabe ist in der Regel der individuell gestaltete Prototyp als Produktionsmuster. Da es Designer in den Anfangsjahren der Industrialisierung noch nicht gab, nahmen zunächst Künstler diese Aufgabe wahr. Insbesondere Bildhauer und Maler gaben vielfach die Gestaltung vor. Sie hatten das Feingefühl für die Gestaltung schöner Dinge und verfügten zudem über die Fähigkeit, ihre Ideen dank ihres räumlichen Vorstellungsvermögens in exakten Zeichnungen zu Papier zu bringen. Das galt sowohl für die Entwicklung von Textilien wie auch von Geschirr. Entwürfe für industriell herzustellende Möbel oblagen häufig den Vertretern des Handwerks. Als einer der ersten Möbeldesigner gilt Michael Thonet, der deutsche Tischlermeister, der insbesondere durch seine Bugholzstühle Bekanntheit erlangte. Andere Entwürfe stammten von Architekten, Innenarchitekten und Ingenieuren.

Designer als Bindeglied zwischen Kunst und Industrie

Für ein gutes Design reicht allein die ästhetische Gestaltung von Dingen nicht aus. Vielmehr muss ein Designer auch die Funktionalität seiner Entwicklungen kennen. Daher entwickelte sich das heutige Berufsbild des Designers als Kombination aus kreativen und technischen Fähigkeiten. Diese nicht immer einfach zu verbindenden Fähigkeiten sorgten vielfach für große Spannungsfelder, aus denen sich die Funktion der Designer als Bindeglied zwischen Kunst und Industrie ergab. In den Anfangszeiten der Industrialisierung war das Interesse für die Gestaltung vieler Dinge noch recht gering.  Henry Cole, ein britischer Herausgeber, kritisierte die Gestaltung der Industriegüter und initiierte 1851 eine erste Industrie-Weltausstellung, bei der das Design internationaler Produkte im Mittelpunkt stand. Insbesondere die wirtschaftliche Rezession in dieser Zeit förderte ein  Bewusstsein für die Bedeutung des Designs industriell hergestellter Produkte. Gottfried Semper zog aus der Great Exhibition den Schluss, dass eine neue Kunst geschaffen werden musste, die die Industrialisierung akzeptierte. Damit legte er den Grundstein für ein modernes Industriedesign. In Ermangelung eines speziellen Berufsbildes erfolgte die Entwicklung von Produkten oft durch Arbeitsgruppen, in denen Vertreter aller Fachrichtungen vereint waren.

Neues Design aus der Tradition von Arts and Crafts

Die Bewegung „Arts and Crafts“ entstand als Gegenpunkt zur Industrialisierung bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es wurde wieder mehr Wert auf kunsthandwerkliche Fertigung von Produkten gelegt. Aus dieser Bewegung entstanden die ersten wichtigen Design-Werkstätten wie die Kölner Werkschulen, die Deutschen Werkstätten und später die Bauhaus-Bewegung.

Bekannte Künstler aus den Anfangszeiten des Designs:

  • Richard Riemerschmidt
  • Peter Behrens
  • Walter Gropius
  • Marcel Breuer
  • Theo von Doesburg
  • Wassily Kandinsky

Diese Bewegung vereinte Künstler, deren Namen noch heute große Bedeutung im internationalen Design haben. Sie gilt als Wiege des modernen Designs

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