Dielen seifen

Das Seifen der Dielen kann sowohl als reinigende Variante verstanden und vorgenommen werden, als auch zur schützenden Oberflächenbehandlung, da sie den Boden säubert und zugleich das Holz wieder einfettet – sowas wie Shampoo und Haarkur in einem. Denn in einem Punkt der Dielenbehandlung und –Pflege gehen die Meinungen und Vorschläge recht weit auseinander – bei der Seife, auch Schmierseife genannt: laugen, seifen, ölen oder laugen, ölen, seifen oder eben Seife anstatt Öl (vorweg dann aber Lauge) bzw. die Seife nur zur Verwendung als Putzmittel. Sicherlich ist die Verwendbarkeit auch produktabhängig und je nachdem, welche Holzart man hat und zu welcher Reihenfolge in der Oberflächenbehandlung der erfahrene Holz-Fachhändler einem rät (auch bei Bambus), sollte das Produkt dann am besten gekauft werden.

Seifen wird als die traditionellste aller Schutzbehandlungen angesehen und kann – vor allem, wenn sie beim erstmaligen Gebrauch nach dem Abschliff innerhalb von zwei Tagen insgesamt viermal verwendet wird – den gleichen Schutz wie eine Öl-Wachs-Behandlung aufbauen, da auch Seife von Natur aus Wachse und diverse Harze enthält. Aus diesem Grund ist es beim Kauf auch wichtig auf eine möglichst „fette“ Seife (in der Hautpflege als „rückfettende“ Seife bezeichnet) zu achten, damit sie einen hohen Anteil an eben genannten Harzen und Wachsen hat, mit denen die notwendige Schutzschicht Stück für Stück bei jeder Anwendung aufgebaut werden kann. Diese Art „Oberflächenhaut“ wird sich im Laufe der Jahre zunehmend erhärten und den Dielenboden pflegeleichter und unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen machen. Für das Seifen der Dielen benötigt man folgendes Arbeitsmaterial: zwei 10Liter-Kunststoffeimer (einer für klares und einer für Seifenwasser), einen mittelharten Schrubber, Mopp oder Wischlappen aus Baumwolle (Mikrofaser eignet sich hierfür nicht).

Dielen seifen Arbeitsanleitung: Beim Verdünnen der Seife muss genau die Verpackungsangabe beachtet werden und pigmentierte Produkte müssen, wie auch bei Laugen, öfter geschüttelt bzw. umgerührt werden. Denn in aller Regel wird kaltes Wasser verwendet, da es bei diesen Produkten unter der Verwendung von warmem Wasser zu Flecken und einem Grauschleier kommen kann, während andere Seifen-Produkte nur im warmem Wasser richtig gelöst werden können. In der Länge werden immer drei oder vier Bretter gleichzeitig komplett mit dem Schrubber ein wenig angeraut und im Anschluss daran gleich mit dem Seifenwasser, ebenfalls in Längsrichtung, feucht übergewischt. Der Mopp oder Lappen ist immer zuerst im klaren Wasser zu reinigen und anschließend mit neuer Seife zu tränken. Wenn Seifenmischungen verwendet werden, ist besonders darauf zu achten, dass keine reine Seife auf den Boden kommt (da hierdurch Flecken entstehen können) oder mit dem verwendeten Wasser kleinen Pfützen entstehen.

Ist der komplette Dielenboden eingeseift, lässt man ihn trocknen und das Seifen (wenn man nicht mehr ölen und/oder wachsen möchte) wird noch zwei- oder dreimal innerhalb von zwei Tagen wiederholt, damit das Holz eine natürliche Harz- und Wachs-Schutzschicht aufbauen kann (s.o.). Der Boden darf erst wieder betreten und das Zimmer möbliert werden, wenn der Boden vollständig getrocknet ist (und nicht mehr geölt/gewachst werden soll) – falls es sich um ein Durchgangszimmer wie z.B. einen Flur handelt, können Pappstücke oder andere, nicht kratzende oder schleifende Unterlagen verwendet werden. Aber Vorsicht: gerade bei Pappe auf Holz besteht erhöhte Rutschgefahr – besonders, wenn die Pappe in mehreren Schichten liegen sollte! Also stets langsam und mit Bedacht darüber gehen. Innerhalb eines Jahres sollte die pflegende Seifenbehandlung auf bereits geseiften Dielenböden 1-2Mal wiederholt werden.

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