Dielen verkleben

Auf jedem fachgerecht gefertigten, sauberen, trockenen und geraden (mit Richtscheit und Wasserwaage herauszufinden) Unterboden wie z.B. Zement, Trockenestrich, Guss-Asphalt und Anhydrit oder auch Holzunterböden wie Spanplatten und OSB-Platten, kann im Prinzip der Dielenboden – wie auch Laminat und Parkett – vollflächig mit speziellen Klebern verleimt werden. Obwohl sich Holzböden generell nur bedingt bei Fußbodenheizungen eignen, ist eine vollflächige Verklebung in vielen Fällen die haltbarste und empfehlenswerteste Methode, zu der dann viele Fachleute raten. Andere Experten weisen auf die aufsteigenden Dämpfe hin und raten unter diesem Gesichtspunkt eher davon ab. Hier gilt es also, sich für einen geeigneten und guten Kleber oder Leim ohne gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe zu entscheiden, am besten mit der beratenden Hilfe vom Fachmann. Auch bezüglich der Holzsorte sollte man jemanden ansprechen, denn evtl. gibt es sortenspezifische Kleber bei einigen Firmen oder zumindest die Unterteilung in Nadel- und Laubhölzer.

Darüber hinaus werden „ungewöhnliche Raummaße“ und Verlegelängen oder –Breiten von über 6m als mögliche Gründe für das Verkleben von Holzfußböden angegeben, wobei beide Probleme auch mit dem traditionellen Festschrauben auf Unterkonstruktionen bewältigt werden kann. Allerdings ist unbestreitbar, dass die „ursprüngliche“ Methode auch die aufwändigere ist. Verkleben wird darüber hinaus aber auch als besonders stabil und langlebig gesehen und eingeschätzt. Zudem ist ein mehrmaliges Abschleifen des Bodens ohne Probleme möglich, da keine störenden Nägel, wie ggf. beim Altbau, im Wege sind.

Wenn man sich also dafür entscheidet die Dielen auf dem Boden festzukleben, muss neben den bereits erwähnten Faktoren die Raumtemperatur zwischen 15°C und 35°C betragen und die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 75% liegen, während der Untergrund selbst eine Temperatur von mind. 15°C bzw. max. 20°C (bei Heiz-Estrichen) haben sollte. Die zulässige Estrichfeuchte beträgt bei den Zement-Estrichen max. 2,5% CM, bei den Magnesia-Estrichen max. 12% CM und bei den Anydrit-Estrichen 0,6% CM. Risse im Boden sollten z.B. mit Epoxydharz geschlossen werden, Unebenheiten mit Ausgleichsmasse (sie wird, wie auch der Kleber, nach dem Untergrund bestimmt) verspachtelt werden. Noch einmal zur Erinnerung: um gesundheitsschädigende Folgen zu verhindern, sollten Sie – vor allem bei Fußbodenheizungen! – darauf achten, keine Klebstoffe oder Leime mit gesundheitsschädlichen oder bedenklichen Inhaltsstoffen zu vermeiden! Bei Fragen kann Ihnen entweder jemand aus dem Fachhandel oder der Verbraucherzentrale kostenlos Auskunft erteilen.

Ist die Wahl dann auf einen Kleber gefallen, sollte dieser stets nur so weit im Voraus aufgetragen werden, wie innerhalb der Trocknungszeit (siehe Verpackung) Holzplatten verlegt werden können. Zu Beginn besser langsam anfangen. Das Verlegen selbst wird am besten in einer Raumecke mit 1,5cm Abstand zu beiden Wänden, die durch Keile eingehalten werden, begonnen. Um ein rechtwinkliges Arbeiten zu garantieren, werden Richtlatte oder Richtschnur verwendet. Der Kleber wird auf den Untergrund aufgetragen, mit einem Zahnspachtel „durchgekämmt“ und die Dielen werden einzeln nacheinander darauf befestigt, wobei die Bretter miteinander nicht zusätzlich verleimt werden müssen (längsseitig wegen der Dehnungsfugen auch gar nicht dürfen). Es wird in möglichst kleinen Schritten gearbeitet, damit der Leim nicht mehrfach aufgetragen werden muss, so eine immer dicker werdende Schicht auf dem Untergrund bildet und diesen schließlich uneben werden lässt; außerdem sind die Kleber wasserfest (sie müssen es wegen der späteren nebelfeuchten Bodenreinigung sein) und lassen sich nach der Trocknungszeit nicht ohne Weiteres vom Boden aufwischen.

Genau das ist auch der Grund dafür, weshalb überflüssiger, zu viel aufgetragener oder versehentlich auf die Holzoberfläche gelangter Klebstoff noch im „frischen“, also nicht getrockneten Zustand restlos abgewischt und entfernt werden muss. Jede Dielenlatte muss sorgfältig angedrückt werden (und falls es sich um ein Nut-Feder-System handelt mit den anderen Dielen erst längs und dann quer mit Hammer und Schlagholz verbunden werden) – ganz besonders die erste und letzte Reihe – und von oben für einige Stunden mit möglichst gleichmäßigem Gewicht belastet werden um eine gute und haltbare Verbindung mit dem Untergrund zu erzielen. Gleichmäßig deshalb, damit das Holz keine Schäden nimmt, keine Reihe stärker absackt als andere und nirgends nach Abschluss aller Arbeiten (bei langsam trocknenden Leimen) noch unerwartet Kleber an die Oberfläche quillt. Für alle weiteren Arbeitsschritte am Dielenboden muss der Kleber vollständig ausgehärtet sein.

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