Dielen auf Elastilon verlegen

Eine neue, recht schnelle, allerdings auch eher teure Verlegemöglichkeit ist die Befestigung der Dielen (oder auch Parkett und Laminat) auf Elastilon. Es handelt sich hierbei um eine Art Klebematte, welche Schrauben, Nägel, Leim, Klammern und eine aufwändige Unterkonstruktion beim Nut-Feder-System überflüssig macht. Elastilon, so wird von erfahrenen Experten berichtet, eigne sich sehr bei schwankendem Klima, denn es gebe selbst dann dem Holz seine Freiheit zum „Arbeiten“ zurück und reiße nicht ab oder lasse das Holz splittern. Trotz wechselnder Luftfeuchtigkeit können sich die Dielen zusammenziehen und wieder aufquellen. Aus genau diesem Grund wird das Elastilon immer häufiger in mittlerweile 30 Ländern eingesetzt, nicht zuletzt aus klimatischen Gründen vor allem in südlichen Staaten wie z.B. Südafrika, wo sonst der Kleber so stark sein muss, dass sich beim späteren Entfernen der Dielen die oberste Betonschicht des Bodens mit ablöst. Was in südlichen Ländern unter schwierigsten klimatischen Bedingungen hält, wird auch bei uns halten – ohne, dass ein (in anderen Kapiteln des Öfteren angesprochener) Luftbefeuchter bzw. eine Klima-Anlage benötigt wird. Das schlimmste, was mit einer Elastilon-Verlegung passieren kann, ist ein „Aufwölben des Bodens, wenn sich das Holz übermäßig stark ausdehnt, so dass die Dehnungsfugen nicht mehr ausreichen“.

Gleiches könnte allerdings auch bei anderen Befestigungsmethoden passieren, doch bei allen anderen kann nicht ohne Weiteres eine neue Dehnungsfuge gesägt werden – wie bei Elastilon. Was das Produkt so teuer macht, ist der aufgebrachte Kleber, welcher etwa 70% der Kosten ausmacht, dafür aber – bei richtiger Anwendung – auch als Dauerhaftkleber eine Haltbarkeit von mindestens 70Jahre garantiert. Vorzustellen hat man sich das Ganze rein optisch wie große Rollen Tesa-Film mit einer Schutzschicht darüber, die beim Verlegen schrittweise abgezogen werden muss. Und das funktioniert folgendermaßen: der ausreichend geebnete Boden (höchstens 2mm Abweichungen, gemessen mit einem 1,5m langen Richtscheit und einer Wasserwaage; Holzböden müssen für diesen Verlege-Prozess entsprechend stabil, trocken und ausgeglichen sein) mit max. 3% Feuchtigkeit wird mit der Elastilon-Verlegefolie bedeckt, wobei hier die Schutzfolie nach oben zeigen muss. Die Auslegerichtung ist quer (!) zur späteren Verlegerichtung des Holzfußbodens und erfolgt in langen Bahnen, wobei sich diese nicht überlappen dürfen. An der Stelle, wo mit der Verlegung begonnen wird, zieht man die Schutzschicht um eine Breite von ca. 50cm zurück, damit die Klebeschicht freigelegt wird, auf welche eine doppelt gefaltete, sich lose überlappende, trockene, saubere Schutzfolie gelegt wird (mit der Seite der Überschlagsfalte zur Wand).

Auf dieser losen Überlappung werden die ersten Reihen Dielen verlegt und ineinandergeschoben bzw. vorsichtig mit Hammer und Schlagklotz ineinander gefügt, erst längsseitig und dann quer. Die Verlegung darf natürlich nur so weit stattfinden, wie doppelte Schutzfolie verlegt wurde bzw. zuvor Kleber unter dieser freigelegt worden ist. Liegen entsprechend viele Reihen Dielen, kann die doppelt liegende Schutzfolie behutsam unter ihnen hinweg gezogen werden, damit die ersten Bretter fest auf der Holzschicht liegen. So wird weitergearbeitet bis der Raum vollflächig mit Dielen ausgelegt ist. Wer geübt im Verlegen ist und es sich daher zutraut, kann auch auf die Sicherheitsschicht der doppelt gelegten Schutzfolie verzichten und direkt auf das freigelegte Elastilon verlegen; hierdurch entsteht allerdings der Nachteil, dass Fehler nicht mehr korrigiert werden können und so ggf. Lücken in der Oberfläche entstehen. Ein Abziehen der eigenen Schutzschicht des Elastilons wird nämlich erst ab der zweiten Verlegereihe möglich. Lassen Sie sich hierzu im Fachhandel beraten. Wenn es notwendig erscheint, kann die Verlegefolie vor dem Entfernen der Schutzschicht auch fest angezogen werden, wodurch die Dielen in ihrer Breite besonders eng aneinander gezogen werden. Für sauber geschlossene Fugen und ein ebenmäßiges Bild können abschließend noch Spanngurte für Holzböden zum Einsatz kommen.

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