Dielen verlegen im Altbau

In früheren Zeiten wurden Dielen direkt auf Holzbalkendecken verlegt und festgenagelt – ohne Dampfsperre, ohne Unterbodenkonstruktion, ohne Trittschalldämmung, was auch das typische knarrende Geräusch ausmacht. Und nicht selten haben sie in alten Bauernhäusern sogar eine tragende Funktion (auf Holzbalkendecken), was ein Auswechseln oder komplettes Erneuern schwierig macht. Aus genau diesem Grund werden Altbaudielen auch möglichst auf- oder ausgebessert. Wenn ein vollflächiges Abschleifen nebst komplett neuer Oberflächenbehandlung nicht mehr ausreicht, ist der nächste Schritt ein Auswechseln einzelner Bretter, falls dieses den Boden retten könnte.

Ist beides nicht möglich oder gewünscht, kann auch ein neuer Dielenboden entweder auf den alten Balken oder direkt auf dem alten Dielenboden – was wirklich nur im „Notfall“ geraten wird, wenn dieser nicht mehr problemlos entfernbar ist – verlegt und befestigt werden. Beachten Sie bitte bei der zweiten Variante, dass die Bodenhöhe um die Dielenstärke zunimmt! Bei beiden Varianten sollte zuerst auf jeden Fall eine trittschalldämmende Schicht (bei Altbau am besten Kork) verlegt und der neue Holzboden nicht direkt auf den Balken bzw. den alten Dielen befestigt werden. Höhenkorrekturen des ggf. unausgeglichenen Bodens (Wasserwaage!) können durch die Verwendung von Lagerhölzern unterschiedlicher Stärke und evtl. zusätzlicher Sperrholzplättchen, Glaserklötzchen oder Holzscheiben (keine Keile!) erreicht werden.

Bei der Ausrichtung der Lagerhölzer und deren Befestigung richtet man sich nach dem Verlauf der alten Balken (bzw. im „Notfall“ nach dem Verlauf der alten Dielen), die Dielenbretter selbst werden anschließend quer darüber gelegt. Wer den Charme und die Optik des Altbaus wahren möchte, kann statt der Befestigungsvariante in o.g. Beschreibung die Dielenbretter – wie in früheren Zeiten üblich – auch komplett und rundum von oben sichtbar festnageln; so wie im Neubau heutzutage lediglich die erste Reihe Bretter wandseitig gegen das Verrutschen gesichert wird. Wesentliche Unterschiede gibt es in der Verlegetechnik zum Neubau ansonsten nicht.

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