Energieeffizienzklasse A+++ – das Maß aller Dinge?

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A+++ ist die derzeit beste Energieeffizienzklasse. Gemäß einer Verordnung der EU-Kommission sind die Hersteller seit einigen Jahren dazu verpflichtet, diese zusätzliche Information zur Kaufentscheidung auf allen Elektrogroßgeräten anzubringen. Die Kennzeichnungspflicht gilt demnach neben Kühl- und Gefriergeräten auch für Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler.

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Mittlerweile mussten die Energie-Klassen nach oben erweitert werden, weil in den letzten Jahren immer mehr energieeffiziente Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner hergestellt wurden und das Gros der Geräte in der höchsten Klasse angesiedelt war. Vor Jahren noch wurden Geräte mit A gekennzeichnet, obwohl sie deutlich ressourcenschonender als andere in derselben Klasse waren.

Daher wurde 2003 die EU-Label-Kennzeichnung um die Klassen A+ und A++ erweitert. Dabei bedeuten A+ = 25 Prozent und A++ = 50 Prozent weniger Energie als ein Gerät der A-Klasse. Der Austausch solch eines älteren Gerätes gegen ein A+++-Modell kann also lohnenswert erscheinen, um Stromkosten zu sparen und so ganz nebenbei die gesamten Nebenkosten einer Wohnung reduzieren.

Wann lohnt sich eine Neuanschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte wirklich? Und durch welche Elektrogeräte können Energiekosten spürbar eingespart werden?

Clever handeln und Stromkosten errechnen
Moderne „Energiesparwunder“ können – abgesehen von gängigen Energiespartipps im Verbraucherverhalten – bereits per se einiges zu Einspareffekten im Haushalt beitragen. Stromkostenrechner können dabei eine wertvolle Hilfestellung leisten, wenn es darum geht, festzustellen, ob sich eine energieeffiziente Neuanschaffung eines Haushaltsgeräts lohnen kann. Onlineportale gibt es reichlich, mit deren Hilfe sich Stromkosten aus Strompreis und Kilowattstunde (kWh) bequem errechnen lassen.

Ihr Vorteil: Die Arbeitsweise von Stromkostenrechnern erlaubt den direkten Vergleich der Energiekosten zweier Elektrogeräte und eine Prognose hinsichtlich des zu erwartenden Energieaufkommens für einen bestimmten Gebrauchszeitraum.

Dabei basieren die Rechner auf dem gleichen Prinzip wie Stromkostenmessgeräte, die zwischen Stromnetz und Gerät geschaltet werden, um die momentane Leistungsaufnahme eines Gerätes zu ermitteln. Die Geräte können auch gleich die entstandenen Kosten mitanzeigen, wenn dabei der Strompreis mit angegeben wird.

Bei Geräten mit variablem Stromverbrauch wie Kühlschränken oder dimmbaren Lampen können dazu Näherungswerte bestimmt werden.

Stromkostenrechner multiplizieren den Stromverbrauch (in kWh) mit dem Strompreis (in Cent pro kWH). Der Verbrauch ergibt sich aus der Multiplikation der Leistungsaufnahme des Geräts (in Watt) mit der Betriebsdauer in Vollauslastung pro Tag (in Stunden). Lediglich der Grund-Strompreis muss im Vorfeld eingeholt werden, da er je Anbieter variiert.

Aber auch hier schaffen Online-Vergleichsportale in heutiger Zeit komfortabler denn je Klarheit und Ordnung in einem Dschungel aus über 20.000 Tarifangeboten bundesweit. Je nach Region und Ausgangstarif lassen sich hier mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Benötigt werden lediglich Postleitzahl und jährlicher Verbrauch, um in ein paar Mausklicks zu einem günstigeren Stromtarif oder Stromanbieter zu gelangen, der mithelfen kann, Haushaltskosten deutlich zu senken.

Berechnungs– und Vergleichseinheit bei Elektro-Großgeräten ist die Wattstunde (Wh), welche die Energieaufnahme des Gerätes in einer Stunde kennzeichnet.

Stromfresser identifizieren – Vom Waschen und Trocknen
Neben optimaler Funktionsweise, leisem Arbeiten und ansprechendem Design stellen Verbraucher in Zeiten steigender Energiekosten zu Recht auch hohe Anforderungen bezüglich ressourcenschonender Umwelttauglichkeit der Geräte, der sich in einem möglichst niedrigen Wasser- und Energieverbrauch niederschlägt. Letztlich geht es auch um nichts weniger als Kostenersparnis in Zeiten ständig wachsender Stromkosten.

Bei einem angenommenen Strompreis von 0,23 Euro pro kWh lassen sich mit einer neuen Waschmaschine der Klasse A+++ gegenüber einem älteren Gerät von rund einer Kilowattstunde pro Waschgang immerhin schon etwas mehr als 30 Euro jährlich sparen.

In den Kalkulationen sind ein Strompreis von 0,32 Euro pro Kilowattstunde, sowie ein Wasserpreis von 5,90 Euro pro Kubikmeter inkl. Abwasser zugrunde gelegt. Die Strom- und Wasserkosten sind auf eine 15-jährige Nutzung ohne Einbeziehung von Preissteigerungen oder Zinsen hochgerechnet.

Gerade wenn das Alt-Gerät seinen Dienst quittiert hat, lohnt sich ein Griff zu einem Gerät der neuen A+++-Klasse. Top-Waschmaschinenmodelle der A+++-Klasse mit acht Kilo Waschvolumen kommen bereits mit einem Stromverbrauch von unter 100 Kilowattstunden aus. Dabei liegt der Wasserverbrauch idealerweise unter 10.000 Litern, bei einer Nutzung von 220-mal pro Jahr mit Programm-Mix.

Spitzenmodelle kommen bereits mit rund 8.000 Litern aus. Nur wenn die Waschtemperatur bei auf über vier Stunden verlängerter Waschdauer (bei 60 Grad Buntwäsche) abgesenkt wird, können Topwerte im Stromverbrauch von rund 65 kWh erzielt werden.

Sparsame Acht-Kilo-Geräte kommen mit maximal 1.400 EUR Strom- und Wasserkosten in 15 Jahren aus – Spitzenmodelle liegen bei etwas mehr als 1.200 Euro, die höchsten Kosten betragen mehr als 1.600 Euro.

Trockner – Die Geräte mit dem höchsten Stromsparpotential
Im Verhältnis zu Waschmaschinen liegt eine mögliche Stromspar-Ausbeute bei modernen Wäschetrocknern vergleichsweise um einiges höher. An der Tagesordnung sind Verbrauchsdifferenzen von drei Kilowattstunden pro Trockenprogramm.

Herkömmliche Kondens-Trockner ohne Wärmepumpe und Abluft-Trockner verbrauchen rund das Dreifache als Geräte auf dem neuesten Stand und sind in punkto Sparsamkeit nicht mehr zeitgemäß.

Dementsprechend betragen die Energiekosten über 2.000 Euro in 15 Jahren, bei 160-facher Nutzung pro Jahr in „Baumwolle schranktrocken“, davon 4/7 der Nutzungen mit halber Beladung. So benötigen Geräte mit der Stufe B für ein Standardprogramm mit voller Befüllung rund 4,8 kWh und mehr.

Auf der Höhe ihrer Zeit als besonders sparsame „gezähmte Stromfresser“ ohne Warmwasseranschluss – von den besonders effizienten Solar- und Gastrocknern ganz zu Schweigen – gelten Kondenstrockner mit Wärmepumpe. Sie verbrauchen weniger als rund 200 kWh. Die sparsamsten Sieben- und Acht-Kilo-Geräte rangieren derzeit in einem Bereich unter 160 kWh, neun-Kilo-Geräte benötigen zwischen 175 und 200 kWh.

Auf eine Laufzeit von 15 Jahren betragen die Energiekosten bei Geräten mit mittlerem Verbrauch über 1.000 Euro, wohingegen die sparsamste Klasse lediglich nur rund 750 Euro benötigt.

Klein aber oho – Auch bei Kühlgeräten lässt sich noch etwas sparen
Dagegen nimmt sich eine Energieersparnis bei den derzeit im Handel befindlichen rund 2.300 Kühl- und Gefriergeräten vergleichsweise bescheiden aus. Genaues Hinschauen bei der Energieeffizienzklasse lohnt auch in dem Segment, wenn auch in bescheidenerem Maße.

Immerhin resultiert ein jährlicher Mehrverbrauch von 100 kWh auf 15 Jahren gesehen in 480 Euro an zusätzlichen Stromkosten – künftige Preissteigerungsraten der Stromversorger nicht eingerechnet.

Typen neuester Generation ohne Gefrierfach warten bereits mit Energieverbräuchen von rund 62 kWh auf. Besonders umwelt- und preisbewusste Verbraucher sollten zu Geräten mit dem Eurolabel A+++ greifen. Die Verbrauchsspanne der Geräte bewegt sich zwischen 62 und 64 kWh.

Standgeräte mit A+++ Label haben standardmäßig etwas höhere Verbräuche als Einbaugeräte. Als besonders sparsame Geräte weisen die Topgeräte in dem Segment einen Verbrauch von bis zu 76 kWh auf. Stromkosten der verbrauchsärmsten Geräte liegen bei rund 300 Euro bis 370 Euro Stromkosten in 15 Jahren. Dagegen kosten moderne Stromfresser (A+) nahezu das Dreifache.

Modelle mit Gefrierfach sind erwartungsgemäß energieintensiver und kommen im günstigsten Fall als Unterbaugeräte (A+++) mit etwa 90 bis 100 kWh aus, Standgeräte (A++) mit rund 125 bis 160 kWh.

Bilder:

Abbildung 1: pixabay©Tumisu (CC0 1.0)
Abbildung 2: pixabay©Noupload (CC0 1.0)
Abbildung 2: pixabay©ChristianOehlenberg (CC0 1.0)

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