Industriedesign

Industriedesign, eine Geschichte, die bis in die Gegenwart reicht: Das Industriedesign oder auch das Produktdesign befasst sich mit Produkten und Gegenständen des täglichen Gebrauches, die uns umgeben. Dabei ist zwischen den Konsumgütern und den Investitionsgütern zu unterscheiden. Konsumgüter sind Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Möbel, Fahrzeuge und Spielzeuge. Investitionsgüter sind Nutzfahrzeuge, Medizintechnik und Produktionsmaschinen. Ein Industriedesigner muß seinen Produktentwurf in den industriellen Fertigungsprozeß integrieren.

Er ist nicht Schaffer von Unikaten, sondern von Produkten, die in der Massenproduktion hergestellt werden. Das Produkt muß also massenkompatibel sein und hinsichtlich des Designs, der Funktionalität und des Preises eine breite Bevölkerungsmehrheit erreichen. Die Herstellungskosten sind der wesentliche Unterschied zwischen Industriedesign und Kunst. Der Industriedesigner hat eine klare Vorgabe und einen Etat, der nicht überschritten werden darf. Bei der Kunst sind in dieser Hinsicht oft keine klaren Grenzen gesetzt. Die Herstellungskosten des Produktes müssen im Industriedesign eingehalten werden, auch wenn die Form des Produktes darunter leidet. Die Funktionalität steht im Produkt- oder Industriedesign also über der Formqualität. Ein Designprodukt läßt sich nach seinen Funktionen unterscheiden und analysieren. Es ist zu unterscheiden zwischen der Praktischen Funktion, der produktsprachlichen Funktionen oder auch den sinnlichen Funktionen, der ökologischen Funktion und der ökonomischen Funktion. Als Klassiker des Produkt- oder Industriedesigns gelten zum Beispiel die Coca Cola Flasche von 1915 oder die Air Lounge für die Lufthansa von Luigi Colani aus dem Jahre 1979.

Bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte das Produktdesign innerhalb Deutschlands im Bauhaus in Dessau unter der Leitung von Walter Gropius erhebliche Fortschritte und weltweit beachtete Erfolge und Innovationen gefeiert. Sowohl im Möbeldesign, wie auch im Design von funktionalen Wohnhäusern bestach das Bauhaus in Dessau durch erschwinglichen Funktionalismus und einfache Formen. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts galten diese Entwicklungen unter der Mehrheit der Bevölkerung als verpönt. Es herrschten noch die Formen und Möbel der Gründerzeit vor, jedoch schon in der Nachkriegszeit wurden in Deutschland Wohnanlagen in Massenproduktion unter der Vorlage des Bauhauses konstruiert, gebaut und montiert. Das Industriedesign nahm seinen Anfang im Beginn der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts und entwickelte sich bis in die heutige Gegenwart immer weiter voran.

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