Möbel von verspielter Eleganz – Jugendstil Möbel
Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert war der Jugendstil in allen Architektur- und Kunstformen verbreitet. Die Bezeichnung Jugendstil wurde in dieser Form nur in Deutschland und einigen nordeuropäischen Ländern verwendet. Man nannte diesen Stil vor allem auch Art Nouveau, Modern Style oder Modernismus. Auch als Secessionsstil wird der Jugendstil vor allem in Österreich verbreitet bezeichnet. Dieser schlichte und dennoch sehr verspielte Stil entwickelte sich in mehreren europäischen Ländern parallel.
Florale Elemente, geschwungene Linien und Rundungen waren charakteristische Merkmale des Jugendstils. Erstmals kehrte man sich im Jugendstil-Design von dem althergebrachten Historismus ab. Architektur und Möbel aus der Zeit des Jugendstils waren sehr kunstvoll gestaltet. Kunst sollte nun alltagstauglich sein, so dass viele Gebrauchsgegenstände eine künstlerische Gestaltung erfuhren. Dennoch war die Funktionalität der Gegenstände wichtig. Berühmt sind zum Beispiel die wenigen, noch erhaltenen Jugendstil-Schwimmbäder. Sie wirken mit ihren runden Fenstern und schwarzen Eisen-Bauteilen besonders kunstvoll und ihre Funktionalität könnte beinahe in den Hintergrund treten.
Stoffe und Kunstwerke der Jugendstilzeit sind sehr bunt und wirken ausgesprochen üppig. Typische Beispiele sind die noch heute hergestellten Tiffany-Lampen aus buntem Antikglas und kunstvoll verzierten Bleifüßen. Jugendstil Möbel zeigten sich erstmals in außergewöhnlichen Formgebungen, die es bis zu dieser Zeit nicht gegeben hatte.
Der Jugendstil kann nicht eindeutig beschrieben und eingegrenzt werden, da es viele Ausprägungen dieses Stils, der besonders die gestalterische Freiheit zum Ziel hatte, gibt. Die Jugendstil Möbel sind verbreitet aus naturbelassenem Weichholz, gelegentlich aber auch dunkel gebeizt. Beliebte Elemente der Möbelstücke waren Glastüren, die häufig kunstvoll geschliffen waren, oder Spiegel, die in Anrichten und Schranktüren eingebracht waren.